Erzgebirgische Jugendkulturtage - Sonderausstellung im Museum für bergmännische Volkskunst

Sonderausstellung im Museum für bergmännische Volkskunst vom 
23.04. bis 03.07.2022

Sind es nicht die Begebenheiten, Gedanken und Empfindungen, die der Zeit erst Inhalt geben. Sie ist so unerschöpflich wie die Themen und die erschaffenen Objekte, die während der „Erzgebirgischen Jugendkulturtage“ seit 1994 in unermüdlichen Fleiß durch die Kinder und Jugendlichen in den Schnitzvereinen oder Schnitzschulen hervorgebracht worden sind. Infolge der Corona-Pandemie fielen 2020 und 2021 die „Erzgebirgischen Jugendkulturtage“ ins Wasser. Aufgrund der fehlenden Planungssicherheit durch die Corona-Maßnahmen der letzten Monate können auch dieses Jahr die „Erzgebirgischen Jugendkulturtage“ in der gewohnten Form nicht durchgeführt werden.

Dieses Jahr präsentieren wir Wettbewerbsarbeiten von Kindern und Jugendlichen der Schnitz- und Klöppelschulen der Bergstadt Schneeberg. Ausgewählt wurden Arbeiten, die  in der Vergangenheit eingereicht wurden, eine Platzierung erlangten oder auch nicht. Aus den Anfangsjahren der „Erzgebirgischen Jugendkulturtage“ stehen Gemeinschaftsarbeiten zur Ansicht, die im quantitativen Umfang und der qualitativen Ausführung in heutiger Zeit unerreichbar sein werden. Das Leben der Menschen im Erzgebirge wird in den 12 Monaten mit ereignisreichen, typischen Darstellungen wiedergegeben. So beginnt im Jahreskreis das Rodeln, der Kinderfasching, gefolgt von der Kleintierhaltung, der Saat im Frühjahr, den Urlaubserlebnissen, dem Erntedank und endet mit dem Weihnachtsfest. Thematisiert wurden auch die vier Jahreszeiten, die verschieden im Schnitzen und Klöppeln interpretiert worden sind. Eine 2019 fertiggestellte, geklöppelte Blumenwiese mit dem Summen und Krabbeln der Erd- und Luftbewohner wartet darauf an den nächsten „Erzgebirgischen Jugendkulturtagen“ teilnehmen zu können. Ebenso sind es die Schnitzereien, die zwischen 2019 und 2021 gefertigt worden sind und in den Startlöchern für die nächsten „Erzgebirgischen Jugendkulturtage“ stehen.

Viele gezeigte Einzelarbeiten im Schnitzen und Klöppeln ringen dem Betrachter immer wieder Bewunderung ab. Seien es die Arbeiten der erst 7- oder 8-Jährigen, die mit viel Mühe dem Holz Leben einhauchen. All das Alltägliche wird so hinterfragt, man beobachtet und erlebt es intensiver. Hier ein Reh, eine Eule oder ein Wolf, da eine lauernde Katze oder die Versorgung der Jungen im Fuchsbau. Einheimische Tiere stehen ebenso wie Pinguine und Eisbären des Süd- und Nordpols hoch im Kurs. Dies gilt auch für Schwibbögen, Räuchermänner, Bergleute und die Schriftgestaltung.  

17. Mai 2022