Das waren die 14. Erzgebirgischen Mundarttage in Geising

Am 17. September 2021 war es soweit: Nach vielen Vorbereitungen konnten die 14. Erzgebirgischen Mundarttage starten. Diesmal hatten wir uns das stets etwas zu kurz gekommenen Osterzgebirge für unsere Veranstaltung ausgesucht. Bereits im Sommer waren wir zu einer Besprechung nach Geising gefahren und fühlten uns dort sofort „heimisch“. Es gab gute Gespräche und wir erhielten von Anfang an volle Unterstützung vom dortigen Erzgebirgszweigverein. Leider konnten wir diesmal coronabedingt nicht in den Schulen lesen.

Nachdem nun am Freitag alle Teilnehmer sämtliche Umleitungen gemeistert hatten und angekommen waren, konnten wir im „Ratskeller Geising“ unsere Zimmer beziehen. Insgesamt waren neun Mundartautoren angereist. Um 17.00 Uhr erfolgte die offizielle Eröffnung durch Carmen Krüger, musikalisch auf der Zither umrahmt von Michael Kaltofen. Vom EZV Geising wurden wir durch Hildegard Adloff herzlich willkommen geheißen.

Dann hieß es: Auf zum „Lesen in den Vereinen“! Wir teilten uns auf und fuhren ins Bergbaumuseum Altenberg, ins Geißlerhaus, ins Schloss Lauenstein und in die Heimatstuben. Unterstützt seitens Geising wurden wir dabei musikalisch von „Michael Kaltofen & Kinder“ sowie von Kathrin Legler mit einer Kindergruppe, die sich den Erhalt der erzgebirgischen Mundart zum Ziel gesetzt hat. Leider mussten wir feststellen, dass die Umgangssprache in Geising nicht mehr von der erzgebirgischen Mundart geprägt ist. Trotzdem hatten wir an allen vier Veranstaltungsorten ein aufmerksames Publikum und unsere Lesungen sind gut angekommen. Also müssen uns die Zuhörer ja verstanden haben! Der erste Tag klang in der Gaststube des „Ratskellers“ aus, wo wir von Gastwirt Sven Baumgart und seiner Mannschaft auf‘s Beste verköstigt wurden. Danke für die schöne Atmosphäre und so manchen Spaß am Rande!

Am nächsten Tag durften wir eine schöne Stadtführung durch Geising erleben. Zum Glück hatte es aufgehört zu regnen. Frank Legler führte uns sachkundig durch den Ort und erzählte viel Interessantes von früher und heute. Wir bestaunten u.a. das prachtvoll verzierte Saitenmacherhaus, einen wertvollen Schindelgiebel, das große Gründelstadion (Eishalle) und die spätgotische Stadtkirche. An dieser Stelle noch einmal ein ganz herzlicher Dank an Frank Legler!

14.30 Uhr begann dann unsere Festveranstaltung. Viele fleißige Frauen vom EZV Geising hatten Kuchen gebacken und Kaffee gekocht und versorgten die Gäste, die an kleinen Tischen Platz genommen hatten, bestens. Die Bühne war ebenfalls wunderschön gestaltet, sogar eine Klöpplerin zeigte dort ihr Können.

Zu Beginn begrüßte uns Bürgermeister Herr Thomas Kirsten, welcher freundlicherweise auch die Schirmherrschaft der 14. Erzgebirgischen Mundarttage übernommen hatte. An dieser Stelle wäre ein Grußwort der 1. Vorsitzenden des Erzgebirgsvereins, Frau Dr. Gabriele Lorenz, angebracht gewesen. Man hätte es ja auch verlesen können, wenn ein Dabeisein nicht möglich war. Schade, dass die vielfältigen Bemühungen des Arbeitskreises Kultur vom Vorstand des Erzgebirgsvereins nicht wahrgenommen bzw. nicht geachtet werden.

Doch zurück zu unserer Festveranstaltung. Musikalisch wurde das Programm von den „Geisinger Vugelbeern“ umrahmt. Am Anfang des Programms, moderiert von Carmen Krüger, konnten wir dieser Erzgebirgsgruppe zum 15-jährigen Jubiläum gratulieren.

Im Laufe der nächsten zwei Stunden kamen nun alle Mundartautoren zu Wort: Marianne Martin, Christoph Pollmer, Gottfried Pöhler und Christel Brückner. Brigitte Lohr erklärte ihre Harfenzither und unterhielt uns musikalisch. Weitere Autoren waren Bärbel Funke, Matthias Fritzsch, Regine Seifert und Monika Tietze. Neben besinnlichen Vorträgen kam natürlich auch der Humor nicht zu kurz! Zwischen den Beiträgen erfreuten wir uns u.a. an Liedern von Max Nacke, der als Mundartdichter und Sänger in Altenberg lebte. Zum Schluss stimmten alle in das Lied vom „Vugelbeerbaam“ ein.

Am Abend kamen alle Autoren noch einmal im Kaminsaal des „Ratskellers“ zusammen. Wir waren sehr erfreut, dass sich einige Geisinger vom EZV und von den „Geisinger Vugelbeern“ zu uns gesellten. Ganz locker wurde musiziert und einige Autoren gaben Lustiges zum Besten. Es war ein schöner Ausklang der 14. Erzgebirgischen Mundarttage, an die wir gerne zurückdenken.

Monika Tietze im Namen des Arbeitskreises Kultur des Erzgebirgsvereins

20. Oktober 2021